Zahlreiche Ehrengäste aus Wirtschaft und Politik feiern mit Johann Egger

Seit nunmehr zehn Jahren bildet das private Berufsweiterbildungszentrum BWZ - Nordschwaben in Dillingen auf rund tausend Quadratmetern in zwei Ausbildungswerkstätten Schweißer (DVS zertifiziert) und Metallfacharbeiterarbeiter (IHK geprüft) aus. Institutsleiter und Geschäftsführer Johann Egger war 13 Jahre lang für die Handwerkskammer Schwaben als Fachlehrkraft tätig. „Da sammelt man nicht nur reichlich Berufserfahrung, sondern lernt auch den richtigen Umgang mit den Auszubildenden“, erklärt der gelernte Maschinenbaumeister und Schweißlehrer. In der schweißtechnischen Kursstätte stehen Schulungen im Gas-Schweißen, E-Schweißen, MAG-Schweißen und WIG-Schweißen an Stahl, Edelstahl und Aluminiumwerkstoffen auf dem Programm. Auch werden in Qualifizierungsmaßnahmen der Metallverarbeitung die Kursteilnehmer für ihre berufliche Fortbildung an der Werkbank oder an modernen Maschinen (CNC) geschult. Dabei kann man in einer zwei Jährigen Ausbildung zur Fachkraft für Zerspannungstechnik oder Konstruktionstechnik mit IHK-Abschluss ausgebildet werden.


2009 – Wie alles begann
Die Erfahrung, sein Wissen und letztendlich die Erkenntnis, dass viele Berufsweiterbildungs- Einrichtungen effektiver arbeiten könnten, veranlassten Johann Egger eine private Weiterbildungsstätte im Jahr 2009 in Dillingen zu gründen. Nach nur 4 Monaten Bauzeit entstand im Gewerbegebiet Ost an der Einsteinstraße eine moderne Ausbildungseinrichtung für Metall- und Schweißtechnik. „Die Gründung war allerdings auch deshalb nicht ganz einfach, weil normalerweise solche Einrichtungen nur von staatlichen oder halbstaatlichen Trägern betrieben werden“, räumt Johann Egger ein. „Meines Wissens werden von den 286 Bildungseinrichtungen, die im deutschen Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e.V. „DVS“ organisiert sind, nur zwei privat betrieben. Wer so etwas selbständig aufziehen möchte, braucht deshalb bis zur Zulassung als zertifizierte Weiterbildungsstätte einen langen Atem. Außerdem vermitteln die Arbeitsagenturen nur Schüler an Ausbildungsstätten, die akkreditiert sind und sich regelmäßigen Überwachungsaudits unterziehen.“


Auf dem Weg zur 5000 Schweißprüfung
Das Berufsweiterbildungszentrum BWZ- Nordschwaben bietet Schweißschulungen und Fortbildungen als zertifizierte DVS-Prüfstelle und Bildungseinrichtung sowie die Abnahme der neuerlichen Schweißprüfungen für viele nordschwäbischen Industrie- und Handwerksunternehmen an. Dies sei für die Betriebe äußerst wichtig, informiert Herr Egger, denn die Nachweise international gültiger Schweißzertifikate müssen alle drei Jahre erneuert werden. „Dies kann hier bei uns flexibel innerhalb von drei Tages- bis vier Wochen- oder bis zu sechs Monatskursen in allen Schweißtechniken durchgeführt werden“. In diesem Zusammenhang fügt er hinzu, dass der DVS im BWZ Dillingen bisher über 4500 Schweißprüfungen abgenommen habe, wobei allein im Jahr 2018 über 750 durchgeführt worden seien. Zudem werden Fortbildungskurse für die Arbeitsagentur oder das Jobcenter in den Bereichen Schweißen und Metallverarbeitung durchgeführt, Mit einer anschließenden Vermittlungsquote in den Arbeitsmarkt von 80 bis 90 Prozent. In den vergangenen Jahren wurden zudem über 100 ungelernte Flüchtlinge erfolgreich ausgebildet und konnten in Arbeitsverhältnisse weitervermittelt werden.


Neue Fachkräfte für Metalltechnik
Seit einigen Jahren bietet das BWZ auch Praktikumsplätze für die Bayerische Verwaltungsschule in Lauingen, den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr und die FOS in Donauwörth in beiden Berufsbereichen an. „Wir bilden momentan 11 Azubis innerhalb von 24 Monaten zu Fachkräften für Metalltechnik einschließlich mit Vermittlung von Betriebspraktiken aus, wobei der Berufsschulunterricht mittels zwei Lehrern im BWZ erfolgt.“ Auch sind rund 30 Flüchtlinge in Kursen untergebracht, die von der Arbeitsagentur, den Betrieben oder Zeitarbeitsfirmen gefördert werden. „Diese Sparte der Fortbildung erfordert die meiste Aufmerksamkeit der Ausbilder“, erklärt Geschäftsführer Egger. „Denn viele der Teilnehmer können nur bedingt die deutsche Sprache und verfügen über eine geringe oder keine Schulbildung. Insgesamt habe das BWZ Nordschwaben seit dem Jahr 2009 rund 1800 Teilnehmer ausgebildet oder weiterqualifiziert.“


Das Team des BWZ Nordschwaben
Hinter einem erfolgreichen Unternehmen steht immer ein starkes Team. Allen voran die Ehefrau, die ihren Mann von Anfang an tatkräftig unterstützt. Elke Egger ist komplett für die Anmeldung, das Sekretariat, die Verwaltung und die Buchhaltung zuständig. Daneben gibt es einen Lehrgangsleiter Herr Rudolf Lak (Dipl.-Ing. (FH) SFI Schweißfachingenieur, DVS-Prüfer Josef Wunderle (Dipl.-Ing. (FH) SFI Schweißfachingenieur), die beiden Schweißlehrer Jochen Eggert (Schweißwerkmeister und Schweißfachmann) und Hubert Dunstheimer, den Metallausbilder Eric Baurschmid (Metallbaumeister, Schweißfachmann) und Richard Göggerle (Metallbaumeister, Schweißlehrer) und den Fachlehrer Helmut Zahn. Aufgrund der hohen Flüchtlingsrate in den vergangenen Jahren musste eine Stelle für die sozialpädagogische Betreuung eingerichtet werden, welche Silke Klatt souverän meistert.


Jubiläumsfeier zum 10-jährigen Bestehen
Am vergangenen Freitag lud Familie Egger zusammen mit seinem Team zahlreiche Ehrengäste aus Wirtschaft und Politik zur Jubiläumsfeier samt Betriebsrundgang mit Aktionsständen und anschließendem Mittagessen im Festzelt ein. In vier Gruppen aufgeteilt wurde das BWZ von den Gästen interessiert und aufs genaueste begutachtet. In der Gruppe von Johann Egger befand sich u.a. Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz sowie MdL Georg Winter. Im Unterrichtsraumraum wurde von Johannes Egger (jun.) ein neu entwickeltes virtuelles Schweißgerät vorgeführt. An diesem Computersimulator kann ab sofort äußerst realitätsgetreu geschweißt werden. OB Frank Kunz schlug sich bei seinem Testversuch respektabel. Am Stand der Fa. Pawlowski wurde den Besuchern die Technik des gesteuerten Plasmaschneidens näher gebracht. Die Firmen Söckelhuber+Merkle, Riel GmbH und EWM Schweißtechnik erklärten die interessierten Besucher anhand von praktischen Vorführung über das automatisierte Schweißen an verschiedenen Bauteilen auf. Bevor es zum sehr leckeren Mittagessen kam, überreichte Herr Egger seiner Frau nach einer Rede einen großen Blumenstrauß für die jahrelange Unterstützung.
Text/Fotos: Benjamin Kahlau